Die Bremer Jacobs-Universität weist auf eine zunehmende Belastung des Berliner Trinkwassers durch das MRT-Kontrastmittel Gadolinium hin. Die Wissenschaftler sehen hier einen Hinweis, dass auch andere Arzneimittelrückstände sowie Rückstände von Körperpflegeprodukten unbemerkt in das Trinkwasser gelangen könnten.
Michael Bau, Professor of Geoscience von der Jacobs University haben eine Karte zur Belastung des Trinkwassers in Berlins mit dem Kontrastmittel Gadolinium veröffentlicht. In der Medizin wird Gadolinium für die Magnet-Resonanz-Tomographie genutzt und dem Patienten in die Blutbahn gespritzt. Das Kontrastmittel gilt als unbedenklich, da der toxische Stoff in eine ungiftige chemische Verbindung gekapselt ist, die es dem Körper ermöglicht, dass Kontrastmittel in wenigen Stunden wieder über Nieren und Urin auszuscheiden. Was zunächst gut für den einzelnen Patienten zu sein scheint, ist schlecht für das Trinkwasser.
Die zunehmende Versorgung unserer Gesellschaft durch die Pharmazie birgt eine Schattenseite. Durch die Einnahme von Medikamenten sowie Nutzung von beispielsweise MRT-Kontrastmittel gelangen durch den Urin immer mehr pharmazeutische und medizinische Abfallstoffe über die Toilette in das Abwasser zu den Klärwerken. Leider ist die Abwasserreinigungstechnik der Klärwerke bislang nicht darauf ausgelegt, Substanzen wie MRT-Kontrastmittel und andere Medikamentenrückstände zuverlässig zu entfernen.
Berliner Klärwerke leiten das aufbereitete Wasser in die Spree, in die Havel und in den Teltowkanal. Von hier aus gelangt das Wasser insbesondere ins Grundwasser in den Westbezirk von Berlin. In Haushalten in Westberlin liegen die gemessenen Gadolinium-Werte dort bei über 90 Prozent im Vergleich zum natürlichen Gadolonium (das in der Natur nur in geringen Mengen vorkommt). Prof. Michael Bau wies beispielsweise folgende Werte nach:
- Zoologischer Garten: 10,91 ng/kg Kontrastmittel- GD und nur 0,78 ng/kg natürliches GD
- Wedding: 7,51 ng/kg Kontrastmittel-GD weist einen Wert von 93 Prozent gegenüber 0,60 ng/kg natürlichem GD auf
- Reichstag: 97 Prozent Kontrastmittel-GD von 17,62 ng/kg zu 0,54 ng/kg natürlichem Gadolinium
Der Wissenschaftler hält anthropogene Gadolinium zwar für nicht gesundheitsgefährdend, allerdings ist wenig über andere Medikamente bekannt, deren Abbaustoffe sich ähnlich wie das Kontrastmittel verhalten und die ebenfalls unkontrolliert in das Trinkwasser gelangen.
Wie die Rückstände der Medikamente, die wieder in die Umwelt und unser Trinkwasser gelangen sich auf unseren Organismus auswirken, ist bislang kaum untersucht worden.
Eigenverantwortung liegt beim Verbraucher
Weder die die Pharmaindustrie noch die Politik oder die Klär- und Wasserwerke lassen sich als einzelne Schuldige ausmachen. Für den Genuss von reinem Trinkwasser bleibt bislang nur eine gewisse Eigenverantwortung. Die besten Filteranlagen für Trinkwasser sind solche, die nach dem Umkehrosmoseverfahren in einem Molekularfiltersystem arbeiten und reines Wasser produzieren. Modere Wasserfilter die mit dem Wirkprinzip der Umkehrosmose arbeiten, liefern für private Haushalte und Gewerbe reines Trinkwasser. Mit Hilfe einer TFC Osmosemembran werden Medikamentenrückstände und beispielsweise MRT-Kontrastmittel zuverlässig ausgefiltert – für reinstes Trinkwasser, direkt aus dem Wasserhahn.
Der Wasserspezialist Prof. Dr.-Ing. Ralf Otterpohl Technische Universität Hamburg > Institut für Abwasserwirtschaft und Gewässerschutz spricht im
Video über die Qualität des Berliner Wassers.